Psychosoziale Beratung - Psychologische Beratung

Hypnose-Info

Gerald Schifneg, MSc - Hypnosecoaching, systemische Aufstellungen

Hypnose Info

Was ist Hypnose?

Hypnose ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit, erhöhter Suggestibilität und tiefer Entspannung. In diesem Trancezustand erhält man Zugang zu sonst unbewussten Potenzialen und mentalen Faktoren, die viele unserer Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster beeinflussen.

Hypnose ist kein mysteriöser Ausnahmezustand, sondern ein natürlicher Teil unseres Erlebens – der sich oft ähnlich anfühlt, wie ein Tagtraum, bei dem die Außenwelt zeitweilig ausblendet wird. Jeder Mensch, der in der Lage ist ganz in der Geschichte eines Buchs oder eines Films zu versinken, kann auch Hypnose erleben.

Während einer hypnotischen Trance fühlt man sich typischerweise geistig wach und konzentriert, nur die Aufmerksamkeit ist nach innen gerichtet.

Entgegen gängigen Vorurteilen verliert man unter Hypnose nicht die Kontrolle über sich selbst. Kein Hypnotiseur kann jemanden gegen dessen Willen zu etwas zwingen.

Tatsächlich bleibt die hypnotisierte Person ansprechbar und kann sich jederzeit entscheiden, wie sie auf die angebotenen Suggestionen reagiert.

Szenen aus der Showhypnose – etwa Menschen, die auf der Bühne gackernd wie Hühner agieren – tragen oft zu diesem falschen Bild bei. Solche Showeffekte haben allerdings nichts mit Hypnose in Therapie oder Coaching zu tun. In einer professionellen Hypnosesitzung geschieht nichts ohne Einverständnis des Klienten.

Hypnose ist weder Schlaf noch Willenlosigkeit, sondern ein Zustand tiefen inneren Fokus, der vom geschulten Hypnoseanwender genutzt wird, um positive Veränderungen anzustoßen.

Ein Blick in die Geschichte der Hypnose

Die Wurzeln der Hypnose reichen tausende Jahre zurück. Bereits im alten Mesopotamien sollen vor rund 4000 Jahren tranceähnliche Methoden erfolgreich zu Heilzwecken eingesetzt worden sein. Aus dem Alten Ägypten stammt einer der ältesten bekannten Texte über hypnotische Verfahren, der Papyrus Ebers (ca. 1500 v. Chr.). Auch in der Antike nutzten hochentwickelte Kulturen hypnotische Trancezustände: Die ägyptischen Isis- und Serapis-Mysterien praktizierten den sogenannten Tempelschlaf, ein Ritual, das später von den Griechen im Asklepios-Kult übernommen und verfeinert wurde.

In den griechischen Heilschlaf-Tempeln legten sich Kranke nach rituellen Waschungen schlafen. Priester flüsterten ihnen dabei durch versteckte Öffnungen positive Suggestionen ein, die die Schlafenden für göttliche Botschaften hielten. Durch diesen Glauben und die Macht der Suggestion wurden immer wieder erstaunliche Heilerfolge berichtet – so heißt es, man habe Lähmungen, Blindheit oder andere Leiden auf diese Weise kurieren können. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass die Römer im Jahr 291 v. Chr. den Tempelschlaf-Kult aufgrund seiner heilenden Wirkung sogar offiziell übernahmen. Diese historischen Berichte zeigen, dass bereits vorwissenschaftliche Formen der Hypnose beachtliche positive Effekte erzielen konnten. Natürlich erklärte man sich die Vorgänge damals mit Göttereinfluss oder Magie – aus heutiger Sicht können wir darin jedoch frühe Anwendungen der Kraft von Suggestion und Selbstheilung erkennen.

Auch im Mittelalter und der Frühen Neuzeit finden sich Spuren hypnotischer Praktiken, oft im religiösen Gewand. So experimentierten etwa Jesuitenpater wie Athanasius Kircher (1602–1680) und Maximilian Hell (1720–1792) mit hypnotischen Techniken und dokumentierten deren Wirkung. Insgesamt blieb Hypnose lange im mystischen oder volkstümlichen Bereich verankert, bis sie Ende des 18. Jahrhunderts allmählich wissenschaftlich betrachtet wurde.

Die Entwicklung moderner Hypnose

Einen Meilenstein in der Geschichte der Hypnose setzte der in Wien praktizierende Arzt Franz Anton Mesmer (1734–1815). Er entwickelte um 1770 die Theorie des „animalischen Magnetismus“ – er glaubte, unsichtbare magnetische Fluidströme im Körper beeinflussen die Gesundheit. Mesmer behandelte Patienten durch Berühren mit Magneten oder bloße Handbewegungen (die berühmten „mesmerischen Streichungen“) und löste damit oftmals krisenhafte Reaktionen und anschließende Besserungen aus. Seine Sitzungen, bei denen mehrere Personen um ein mit „magnetischem“ Wasser gefülltes Fass (Baquet) saßen, erzielten aufsehenerregende Heilerfolge – etwa bei Lähmungen oder hysterischen Beschwerden – was in der Ärzteschaft für Aufsehen und auch Neid sorgte. Zwar konnte Mesmer seine magnetische Kraft wissenschaftlich nicht beweisen, doch aus heutiger Sicht waren es wohl Suggestion, Glaube und Erwartung der Patienten, die viele der Verbesserungen bewirkten. Mesmers Methode begründete jedenfalls einen wahren Hypnose-Boom in Europa um 1780 und machte den Begriff „mesmerisieren“ als Synonym für hypnotisieren populär.

Im 19. Jahrhundert verlagerte sich die Weiterentwicklung der Hypnose nach England und Frankreich. Dort legten Forscher den Grundstein für eine wissenschaftliche Erforschung: Der französische Geistliche Abbé Faria (1755–1819) erkannte zum Beispiel, dass kein mysteriöses Fluidum nötig war – die Macht des Wortes und der Suggestion genügte, um Menschen in Trance zu versetzen. In England beobachtete der Chirurg James Braid (1795–1860) eine Vorführung von Showhypnose und war fasziniert von dem Phänomen. Braid begann, Hypnose systematisch zu untersuchen. Er prägte 1843 auch den Begriff „Hypnose“ – abgeleitet vom griechischen Gott des Schlafes Hypnos – da der hypnotische Zustand für ihn zunächst schlafähnlich erschien. Später erkannte er, dass Trance etwas eigenes ist, doch der Name Hypnose hatte sich da schon eingebürgert. Braids Experimente bewiesen klar die Wirksamkeit der Hypnose und machten ihn gewissermaßen zum ersten „Hypno-Psychotherapeuten“ in England. So stellte er fest, dass man in Hypnose Schmerzempfinden ausschalten kann. Tatsächlich wurde Mitte des 19. Jahrhunderts die Hypnose von einigen Ärzten erfolgreich als Narkoseersatz bei Operationen eingesetzt.

Ein berühmtes Beispiel ist der schottische Arzt James Esdaile (1808–1859), der in Indien über 1000 chirurgische Eingriffe unter Hypnose durchführte – darunter 19 schmerzfreie Amputationen. Dabei sank die Sterblichkeitsrate der Patienten auf nur 5 %, verglichen mit ~50 % bei üblichen Operationen ohne Hypnose. Diese erstaunlichen Ergebnisse stießen in der medizinischen Welt allerdings auf Skepsis. Als ab ~1850 chemische Anästhetika wie Äther und Chloroform aufkamen, geriet die Hypnose als Operationshilfe zunächst in den Hintergrund. Dennoch bewahrte sie ihren Ruf als sichere und nebenwirkungsfreie Methode – ganz im Gegensatz zu den riskanten frühen Chemikalien.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert setzte sich die wissenschaftliche Hypnoseforschung weiter fort. In Nancy/Frankreich begründeten Dr. Ambroise Liébeault und Prof. Hippolyte Bernheim die sogenannte Schule von Nancy, welche Hypnose als natürliches Phänomen des Suggestionserlebens betrachtete und erfolgreich in der Klinik einsetzte. Ihre Arbeiten übten großen Einfluss aus – sogar der junge Sigmund Freud reiste nach Nancy, um Hypnose zu lernen. Freud gelang es jedoch nicht gut, seine Patienten zu hypnotisieren, und er wandte sich schließlich anderen Methoden (der Psychoanalyse) zu. Parallel erforschten Ärzte wie J. M. Charcot in Paris (Salpêtrière) die Hypnose, wobei Charcot meinte, Trance sei eine Art künstliche Hysterie, und nutzte Schockinduktionen („Blitzhypnose“) für spektakuläre Demonstrationen. Trotz unterschiedlicher Theorien wuchs die Anerkennung der Hypnose in Medizin und Psychologie allmählich. Anfang des 20. Jahrhunderts galt Hypnose zwar teils als umstritten, erlebte aber ab den 1950er Jahren ein starkes Comeback.

Als Vater der modernen Hypnotherapie gilt der amerikanische Psychiater Milton H. Erickson (1901–1980). In den 1950er und 60er Jahren etablierte Erickson in den USA die Hypnose wieder fest im klinisch-therapeutischen Bereich. Er entwickelte neue Hypnosetechniken (indirekte, sehr einfühlsame Suggestionen, Nutzung von Metaphern etc.), die sich deutlich von der alten autoritären „Du wirst jetzt schläfrig!“-Vorgehensweise unterschieden. Ericksons Ansatz war so erfolgreich, dass man von einer „goldenen Ära der Hypnoseforschung“ spricht. In dieser Zeit wurde intensiv erforscht, wie Hypnose wirkt, und es entstanden moderne hypnotherapeutische Methoden. Seit den späten 20. Jahrhundert ist Hypnose weltweit als wirksames Werkzeug in Therapie und Medizin anerkannt. So hat z.B. in Deutschland 2006 der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie die Hypnotherapie offiziell als wissenschaftlich fundiertes Behandlungsverfahren anerkannt. Zahlreiche Studien belegen die Effektivität moderner Hypnose: Mit Hilfe von Gehirnscans konnte gezeigt werden, dass im Trancezustand bestimmte Hirnareale (Aufmerksamkeit, Vorstellung, kritisches Bewerten, Selbstwahrnehmung) anders aktiv sind als im Wachbewusstsein oder Schlaf. Klinische Hypnose wird heute erfolgreich bei Schmerzbehandlung, Angstbewältigung, Psychosomatik und vielen anderen Bereichen eingesetzt. Sogar für medizinische Eingriffe (z.B. zahnärztliche Behandlungen oder Geburten) nutzen manche Fachleute Hypnose als sanfte Alternative oder Ergänzung zur Betäubung – und Patienten berichten von entspannteren, fast schmerzfreien Erlebnissen. Hypnose hat sich vom mystischen Nischenthema zu einer angesehenen, empirisch belegten Methode entwickelt, die aus dem modernen Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken ist.

Unterschiedliche Anwendungsgebiete der Hypnose

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Formen der Hypnose herausgebildet, die sich in Ziel und Anwendung unterscheiden:

Showhypnose:

Darunter versteht man den Einsatz von Hypnose zu Unterhaltungszwecken vor Publikum. Bei der Bühnen- oder Showhypnose führt ein Hypnotiseur ein Programm vor, in dem Freiwillige aus dem Publikum hypnotisiert werden und in Trance gebracht skurrile oder witzige Dinge tun – etwa ihren eigenen Namen vergessen oder imaginäre Szenen erleben. Solche Shows sollen das Publikum erstaunen und zum Lachen bringen. Wichtig ist: Showhypnose dient nur der Show. Die Hypnotisanden machen bis zu einem gewissen Grad freiwillig mit und keiner verrät gegen seinen Willen Geheimnisse oder verliert dauerhaft die Selbstkontrolle. In der Regel wählt der Showhypnotiseur sehr suggestible Personen aus, bei denen die Effekte schnell auftreten. Die hervorgerufenen Phänomene (z.B. Halluzinationen oder posthypnotische Anweisungen) sind jedoch kurzlebig – meist löst sich alles innerhalb kurzer Zeit nach der Show wieder auf. Showhypnose hat zwar mit „echter“ Hypnose zu tun (die gezeigten Trancezustände sind nicht gefälscht), aber sie schöpft nur oberflächlich aus dem Potential der Hypnose. Sie hat – abgesehen vom Unterhaltungswert – keinen nachhaltigen Nutzen und sollte nicht mit hypnotherapeutischer Arbeit verwechselt werden. Leider prägen Bühnenhypnosen oft das öffentliche Bild von Hypnose und lassen sie als reines Trickspektakel erscheinen. Daher ist es wichtig zu betonen, dass eine Hypnosesitzung in der Lebensberatung oder Therapie völlig anders abläuft: respektvoll, zielgerichtet und auf das Wohl des Klienten ausgerichtet.

Hypnotische Regression (Rückführung):

Die Regression ist eine hypnotische Technik, bei der eine Person unter Trance angeleitet wird, frühere Erlebnisse noch einmal zu durchleben. Man „geht zeitlich zurück“ in ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Situation, um vergessene Details, Gefühle und innere Konflikte ins Bewusstsein zu holen. Oft wird die Altersregression in der Hypnotherapie eingesetzt, um z.B. Kindheitserinnerungen aufzuarbeiten – besonders solche, die im wachen Zustand nicht mehr abrufbar sind, aber das aktuelle Leben unbewusst beeinflussen. Die Idee dahinter: Indem man alte Erfahrungen nochmals durchfühlt, können verdrängte Emotionen gelöst und belastende Glaubenssätze verändert werden. Einige Hypnotiseure nutzen Regression auch für spirituelle Angebote wie „Rückführung in frühere Leben“ (Reinkarnationshypnose). Dabei erkundet der Klient in Trance vermeintliche vergangene Existenzen. Wissenschaftlich ist das nicht belegbar und in Fachkreisen umstritten – dennoch berichten viele Menschen, dass ihnen eine solche imaginative Reise emotional geholfen hat. Entscheidend ist weniger der Wahrheitsgehalt der erinnerten Bilder, sondern das subjektive Erleben: Wenn jemand in der Hypnose das Gefühl hat, eine belastende Vergangenheit „verstanden und losgelassen“ zu haben, kann das eine enorme Erleichterung und positive Veränderung im Jetzt bewirken. Regression – ob in reale Kindheit oder imaginär in ein früheres Leben – sollte immer behutsam und fachkundig durchgeführt werden. Unter Anleitung eines erfahrenen Hypnose-Praktikers kann diese Methode helfen, tiefsitzende innere Blockaden zu lösen und neue Einsichten zu gewinnen. Allerdings muss man auch vorsichtig sein: Das Gehirn kann in Trance falsche Erinnerungen produzieren, wenn der Hypnotiseur unsauber arbeitet. Ein seriöser Hypnosecoach wird daher keine konkreten Erlebnisse einreden, sondern den Klienten nur dabei unterstützen, das auftauchende innere Erleben anzunehmen und daraus positive Schlüsse zu ziehen.

Hypnose in Beratung und Therapie (Hypnocoaching, Hypnotherapie):

Dieser Begriff bezeichnet die angewandte Hypnose im Rahmen von Psychotherapie oder medizinischer Behandlung. Hier steht also die gezielte Behandlung von psychischen oder körperlichen Störungen im Vordergrund – etwa von Angststörungen, Depressionen, Traumata, chronischen Schmerzen, Phobien oder Zwängen. Hypnotherapie wird von entsprechend ausgebildeten Psychotherapeuten, Ärzten oder klinischen Psychologen praktiziert, oft begleitend zu anderen Therapiemethoden. In der Hypnotherapie werden hypnotische Trancezustände genutzt, um z.B. verdrängte Erinnerungen aufzudecken, neue Verhaltensweisen einzuüben oder Körperfunktionen positiv zu beeinflussen (etwa Schmerzreduktion, Immunsystem-Stärkung). Die Wirksamkeit der Hypnotherapie ist heute gut belegt: In zahlreichen Studien und kontrollierten Untersuchungen mit tausenden Patienten wurde nachgewiesen, dass Hypnose bei verschiedenen Problemen erheblich helfen kann – u.a. bei Ängsten, traumatischen Belastungen, Suchtverhalten (wie Rauchen, Essstörungen), psychosomatischen Beschwerden (z.B. Reizdarm) und zur Unterstützung von Heilungsprozessen. Hypnotherapie ist mittlerweile als eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren anerkannt (in Österreich durch Ärzte oder Psychotherapeuten anzuwenden, da sie als Heilanwendung gilt). Sie unterscheidet sich von einer reinen Beratung oder Coaching-Hypnose vor allem durch den klinischen Kontext und die Krankheitsbezüge. Dennoch greifen auch viele Therapeut*innen im weiteren Sinn auf hypnotische Techniken zurück – zum Beispiel zur Entspannung von Patienten vor einer Operation (medizinische Hypnose) oder zur Verarbeitung von belastenden Ereignissen in der Traumatherapie. Hypnotherapie ist also das professionelle Arbeitsfeld der Hypnose im Gesundheitswesen. Für Klienten ist wichtig: Wenn eine ernsthafte psychische Erkrankung vorliegt, gehört diese in die Hände eines Psychotherapeuten oder Arztes – und falls Hypnose zum Einsatz kommt, dann als Therapie. Im nächsten Abschnitt geht es nun darum, wie Hypnose außerhalb der Heilkunde, nämlich in der Lebens- und Sozialberatung, sinnvoll eingesetzt wird.

Hypnose in der Lebens- und Sozialberatung (psychologische Beratung, psychosoziale Beratung)

Neben Showhypnose und der klinischen Hypnotherapie gibt es einen großen Anwendungsbereich von Hypnose im nicht-klinischen, beratenden Umfeld. In Österreich (wie auch international) nutzen viele Lebens- und Sozialberaterinnen, Coaches und Trainerinnen die kraftvollen Techniken der Hypnose, um Klienten bei persönlichen Anliegen zu unterstützen – man spricht dabei häufig von Hypnosecoaching oder Hypnoberatung. Anders als in der Therapie steht hier nicht die Behandlung von Krankheiten im Mittelpunkt, sondern die Förderung der persönlichen Entwicklung und Lebensqualität bei gesunden Menschen. Hypnose in der Lebens- und Sozialberatung darf und will keine Psychotherapie ersetzen. Stattdessen geht es darum, individuelle Ziele zu erreichen, innere Ressourcen zu stärken und schwierige Lebenssituationen besser zu bewältigen. Aus der Praxis wissen wir, dass Hypnose bei den ganz alltäglichen Herausforderungen ein verblüffend effektiver Schlüssel sein kann, um festgefahrene Muster zu lösen und positive Veränderungen zu ermöglichen.

Wofür kann Hypnose im Coaching eingesetzt werden? Die Bandbreite ist sehr groß. Hier einige Beispiele, bei denen sich hypnotische Methoden in der Beratung bewährt haben:

Stressabbau und Entspannung:

In unserer hektischen Zeit leiden viele unter Dauerstress. Hypnose ermöglicht tiefe Entspannung, hilft beim Loslassen von Anspannung und bringt Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht. Schon eine Hypnosesitzung kann das Stressniveau deutlich senken. Viele Klienten berichten, dass sie durch Hypnose gelernt haben, im Alltag gelassener zu bleiben und sich schnell in einen Ruhemodus zu versetzen – ein enormer Gewinn für die Gesundheit und Lebensfreude.

Ängste, Lampenfieber und innere Blockaden lösen:

Hypnose kann effektiv dabei helfen, ängstigende Gefühle umzuwandeln und Selbstsicherheit aufzubauen. Egal ob Prüfungsangst, Redeangst, Flugangst oder diffuses Unbehagen – in Trance lassen sich die Wurzeln der Angst oft aufspüren und auflösen. Negative Gedankenmuster werden durch neue, positive Verknüpfungen ersetzt. So hat man plötzlich keine Panik mehr vor der Prüfung, sondern sieht sich innerlich ruhig und konzentriert am Schreibtisch sitzen. Auch innere Blockaden, die einen im Leben bremsen (z.B. das Gefühl „Ich bin nicht gut genug“), können mit Unterstützung von Hypnose Schritt für Schritt abgebaut werden. Hypnose öffnet einen direkten Zugang zum Unterbewusstsein, wo viele unserer Selbstzweifel und Sorgen verankert sind – und genau dort setzt die Veränderung an.

Selbstbewusstsein und Motivation stärken:

In der Beratung wird Hypnose gerne genutzt, um das Selbstwertgefühl zu steigern und persönliche Stärken hervorzuheben. Durch positive Suggestionen und innere Bilder kann man zum Beispiel verankern, sich selbst zu akzeptieren und wertzuschätzen. Alte negative Selbstbilder werden überschrieben. Das Resultat: Man tritt selbstsicherer auf, glaubt an die eigenen Fähigkeiten und traut sich mehr zu. Ebenso lässt sich die Motivation mit Hypnose gezielt ankurbeln – sei es für sportliche Ziele, für ein Projekt oder allgemein, um „ins Tun“ zu kommen. Indem in Trance der Fokus auf frühere Erfolge und die Freude am Ziel gerichtet wird, fühlt man sich innerlich beflügelt und energiegeladen, um die notwendigen Schritte anzugehen.

Leistungsfähigkeit, Lernen und Kreativität verbessern:

Hypnose wird auch im Mentaltraining erfolgreich eingesetzt. Sportler nutzen hypnotische Visualisierungen, um im Wettkampf ihre Bestleistung abzurufen; Berufstätige verbessern damit ihre Konzentration und Gelassenheit im Job. Studierende können mit Hypnose Lernblockaden lösen und ihr Gedächtnis optimieren. Trancezustände fördern den Zugang zu kreativen inneren Bildern – ideal, um z.B. künstlerische Inspiration zu finden oder komplexe Probleme im Geiste zu durchdringen. Viele Menschen berichten, dass sie nach Hypnose-Coachings klarere Gedanken fassen und „wie aus dem Nichts“ neue Lösungen oder Ideen auftauchen. Diese gesteigerte mentale Leistungsfähigkeit kommt daher, dass im hypnotischen Zustand der kritische Filter des Bewusstseins etwas beiseite tritt, sodass unser Gehirn freier und assoziativer denken kann.

Ungünstige Gewohnheiten verändern:

Ob Rauchen, ungesunde Ernährungsweisen, Nägelkauen oder Prokrastination – Hypnose kann helfen, unerwünschte Verhaltensmuster zu durchbrechen. Im Unterbewusstsein sind Gewohnheiten tief verankert, weshalb reiner Willenskraft-Kampf oft scheitert. Durch Hypnose lässt sich das Unterbewusstsein auf neue Ziele ausrichten. Beispielsweise können bei der Raucherentwöhnung innere Bilder erzeugt werden, die Zigaretten mit negativen Empfindungen koppeln (etwa bitterem Geschmack oder dem Gefühl von Luftnot) und zugleich das Nichtrauchen mit positiven Gefühlen verbinden (Freiheit, Gesundheit, Stolz). Solche hypnotischen Umprogrammierungen haben schon vielen Raucher*innen geholfen, dauerhaft rauchfrei zu bleiben – oft ohne Entzugserscheinungen, weil der innere Drang einfach nicht mehr da ist. Ähnlich lässt sich Hypnose zum Abnehmen einsetzen: Das Verlangen nach Süßem wird reduziert, das Sättigungsgefühl gestärkt und das Unterbewusstsein motiviert, gesunde Lebensmittel zu bevorzugen und Freude an Bewegung zu empfinden. Generell gilt: Hypnose ist kein Wunderknopf, der Probleme über Nacht löst – aber sie kann die Weichen im Inneren so stellen, dass gewünschte Veränderungen plötzlich leicht und wie selbstverständlich erscheinen. Deshalb ist sie bei Verhaltensänderungen eine extrem nützliche Unterstützung.

Lebenskrisen bewältigen und innere Stärke finden:

In schwierigen Lebenssituationen – etwa Trennung, Trauer, berufliche Umorientierung oder familiäre Konflikte – kann Hypnocoaching helfen, die eigenen Resilienzkräfte zu mobilisieren. Durch geführte Imaginationsübungen in Trance lernt man, Abstand zu belastenden Erlebnissen zu gewinnen und neue Perspektiven einzunehmen. Man kann alte emotionale Verletzungen symbolisch heilen und inneren Frieden schließen. Hypnose ermöglicht es, verborgene Ressourcen ans Licht zu holen: Vielleicht entdeckt der Klient in einer Tiefenentspannung eine frühere Erfahrung, wo er schon einmal erfolgreich eine Krise gemeistert hat – dieses Erfolgserlebnis wird hervorgehoben und mit dem aktuellen Problem verknüpft, um Mut und Zuversicht zu stärken. Viele Menschen beschreiben nach hypnotischer Beratung, dass sie sich „wie neu sortiert“ fühlen, klarer sehen was zu tun ist und mit Optimismus nach vorn blicken können. Hypnose kann somit in der Lebens- und Sozialberatung ein wertvoller Begleiter sein, um Belastungen zu verarbeiten, loszulassen und gestärkt aus Herausforderungen hervorzugehen.